Als im Juli Regenmassen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz überfluteten, stand für uns schnell fest: Wir wollen mit anpacken. Ein Rückblick auf unseren dreiwöchigen Einsatz.
[Bonn, 04.09.2021] Mittlerweile sind fast 2 Monate seit der Flutkatastrophe in Deutschland vergangen. Innerhalb von Stunden hat es in diesen Tagen mehr geregnet als sonst in einem Monat. Besonders schwer hat es Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen getroffen, darunter auch den Landkreis Ahrweiler.
Bewegt von diesen Ereignissen vor unseren Haustüren, war für uns schnell klar: Auch wir wollen helfen!
Komplett neu für uns war der Einsatz in Deutschland, nicht neu für uns war jedoch der Einsatz in einem Katastrophengebiet.
Ein Aufruf an alle ehemaligen Grünhelme und einige Telefonate später, waren wir keine Woche nach der Flutkatastrophe vor Ort, um uns anderen freiwilligen Helfer*innen anzuschließen und uns nützlich zu machen.
Zeichen der Solidarität mit Betroffenen
Die ersten Tage in Ahrweiler-Walporzheim waren geprägt von Durcheinander und Fassungslosigkeit bei allen Anwohner*innen. Mitten in diesem Chaos zwischen Aufräumen, Schleppen und Schippen, setzten alle Freiwilligen mit ihrem Tatendrang ein Zeichen der Solidarität. Vor allem die Anwohner*innen waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft und Unterstützung.
Und aus dem anfänglichen Chaos wurde schnell eine gut organisierte Zusammenarbeit, bei der Hand in Hand mit angepackt wurde.
Nach unseren Aufräumarbeiten in Ahrweiler-Walporzheim zog es uns in das kleine Dorf Marienthal, um dort beim Erhalt der zerstörten Häuser zu helfen. Hier ging es vor allem darum, handwerklich tätig zu werden, zum Beispiel die Gebäude zu entkernen. Es mussten Wände und Decken demontiert werden, sodass die Hauptkonstruktion im nächsten Schritt trocknen kann.
Neben den täglichen Fortschritten durch die praktische Arbeit war die mentale Unterstützung für die Betroffenen besonders wertvoll, einfach, indem wir und andere da waren. Denn was bleibt, wenn alle Nachbar*innen rechts und links ihr Zuhause verloren haben? Sei es die Wohnung, in der man aufgewachsen ist, das Haus, das man seit 4 Jahren renoviert und in das man noch nicht mal eingezogen ist, oder das Vereinshaus, mit dem man so viel verbindet? Was bleibt, ist der Zusammenhalt und auch Zuversicht, das Zerstörte gemeinsam wieder aufbauen zu wollen.
Auch wenn wir unter all den zahlreichen Helfer*innen nur einen kleinen Teil ausgemacht haben, sind wir froh, in den drei Wochen vor Ort unsere Erfahrungen und unser Können eingebracht zu haben. Wir danken allen insgesamt 19 Helferinnen und Helfern, die in den drei Wochen im Grünhelme-Team dabei waren! Vielen Dank für eure Spontanität, Tatkraft und Motivation! Wir danken besonders Familie Wiebke Bethlehem und Benjamin Roll, in deren Garten wir campieren durften und die uns hervorragende Gastgeber waren! Wir danken auch unserem Materialwart Gunther Beier, der sich kurzfristig ins Auto gesetzt hat und uns an einer Autobahnraststätte notwendiges Werkzeug überbracht hat.
Und wir danken natürlich Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender. Ohne Ihr Engagement wäre all das nicht möglich!
Lisa Emmler
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Bildliche Impressionen unseres Einsatzes:
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