Neben unserer Arbeit in den Geflüchteten-Camps finanzieren die Grünhelme nun auch ein Sozialzentrum in Arsal.

Arsal ist und bleibt einer der Hotspots der Auswirkungen des syrischen Bürgerkriegs. Der kleine Ort im Nordosten des Libanon in unmittelbarer Grenznähe zu Syrien platzt aus allen Nähten, zwischen 60.000 und 100.000 Syrerinnen und Syrer harren hier seit teilweise sieben Jahren aus und warten auf ein Ende des Krieges in ihrer Heimat und die Ablösung ihres Peinigers Bashar al-Assad.

Neben der katastrophalen Wohnsituation, die die Grünhelme punktuell zu verbessern versuchen (mehr dazu hier), und der Rechtelosigkeit der Geflüchteten, stellt die soziale Infrastruktur das größte Problem dar: Die medizinische Versorgung und der Zugang zu Bildung ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Zwar dürfen syrische Kinder mittlerweile auch libanesische Schulen besuchen, jedoch sind die Kapazitäten schlichtweg nicht ausreichend. Dazu kommt der große Nachholbedarf, den die syrischen Schülerinnen und Schüler durch den jahrelang fehlenden Zugang zu Bildung mitbringen. So bringt der syrische Bürgerkrieg neben all seinem Leid auch eine sogenannte verlorene Generationhervor: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die ihr halbes oder ganzes Leben unter dem Eindruck von Gewalt standen oder es in Geflüchteten-Camps verbrachten, ohne die Chance auf eine angemessene Ausbildung und damit auf eine bessere Zukunft.

Neben einer Aufbauschule für syrische Kinder finden dort auch Ausbildungskurse für Frauen statt.

Um dem zu begegnen betreibt unsere belgisch-syrische Partnerorganisation SB Overseas seit 2015 eine Aufbauschule in Arsal, in der die Kinder fehlenden Lehrstoff aufarbeiten, um nach einigen Monaten auf die regulären libanesischen oder vom oppositionellen Syrischen Nationalrat organisierte syrischen Schulen zu wechseln. Wir Grünhelme übernehmen nun für die nächsten sechs Monate die Finanzierung dieser Einrichtung.

160 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren werden dort gleichzeitig von einem Team aus jeweils vier libanesischen und vier syrischen Lehrerinnen betreut, um sobald wie möglich am regulären Unterricht teilnehmen zu können. Daneben widmet sich das Center auch der Aus- und Weiterbildung von Frauen, die ihre Ehemänner im Krieg verloren haben und nun auf eigenen Füßen stehen. So werden etwa Nähkurse angeboten und die dort produzierten Produkte im Libanon verkauft.

Wir Grünhelme möchten durch die Finanzierung des Sozialzentrums in Arsal unsere tiefe Verbundenheit mit den Opfern des Krieges in Syrien unterstreichen und die Hoffnung der Menschen auf eine bessere Zukunft unterstützen.