Am 28. Februar 2012 ein Zentrum für die Kleinkinder im Gefängnis
Das war mehr als die Eröffnung eines Gebäudes in Ruanda. Es war die Ankündigung, dass Kinder nicht schuldig sind an dem was die Erwachsenen verbrochen haben. Kinder sind unschuldig an dem Völkermord, der eines der furchtbarsten und nicht zu begreifenden Ereignisse der Zeitgeschichte ist. Fast eine Million Menschen, Rwander, in aller Regel, Tutsis aber auch versöhnungsbereite Hutus wurden meist mit der eigenen Muskelkraft und der Machete zerhackt, auch ersäuft, auch sonst wie getötet. Das Grauen steigert sich immer noch wenn man erfährt, dass die Opfer sich einen gnädigeren Tod kaufen konnten, in dem sie eine Pistolen oder Gewehrkugel für sich selbst kauften.
Das Grauen liegt 18 Jahre zurück, aber die Wunden sind wie kann es nach einem solchen Gesellschaftszusammenbruch anders sein noch nicht vernarbt, geschweige geheilt. Aber diese Gesellschaft setzt sich in der Hauptmasse aus denen zusammen, die weiterleben will. Sie hat eine sehr energische Führung, die sich nicht durch demokratische Exzellenz auszeichnet, sondern durch wirtschaftlichen Ehrgeiz und durch den Stolz, die Gesellschaft zu einigen. Nicht nur durch government by discussion, sondern durch strikte Befehle. Die fallen manchmal so aus, dass sie der westlichen Gesellschaft gefallen, manche gefallen ihr überhaupt nicht. So wird es von allen geschätzt, dass dem Besucher die Plastiktüten am Flughafen weggenommen werden, weil das Land ökologisch eine Spitzenposition erreichen will. Es darf auch unter Strafe kein Baum gefällt werden, keine Wälder gewinnbringend auf den Weltmarkt kommen.
In dieser Gesellschaft versucht man den Völkermord zu bewältigen. Ein Teil dieser Arbeit wird jetzt fortgesetzt in dem Centre Psycho Social Amahoro in Gitarama, das zustande gekommen ist, weil unsere halb deutsche Ruanderin Eugenie Muyasidire sich mit dem Versuch durchgesetzt hat, das Prinzip Unschuld bei den Kleinkindern zu erreichen. Und die Regierung ist ihr gefolgt. Die Kinder, die im Gefängnis aufwachsen, sind nicht für den Völkermord verantwortlich.
Sie sind schon die nächste Generation, die ein ganz anderes großes, wirtschaftlich erfolgreiches und politisch stolzes Ruanda verwirklichen sollen. Deshalb waren es Gesänge der Frauen und der Mütter aus dem Gefängnis, die in afrikanischen Rythmen klatschten und sich freuen über das einzigartig gute Zentrum, in dem es nach den Worten von Eugenie und von Grünhelm Till Gröner die Kinder gut haben sollen. Auch der zuständige Comissioner von der Regierung, andere Offizielle waren voller Anerkennung für die Leistung, die die Grünhelme dort hingestellt hatten. Mit Bewunderung für die deutschen Spender, die Grünhelme und eine Luxemburg Stiftung (Talisman, Jean-Claude Wolter) konnte Eugenie Muyasidire auch zeigen, dass die Grünhelm-Lehrerin Gertrud Amon-Seibert schon eine Nähmaschine gestiftet hatte für den Raum, in dem die Mütter dann Produkte herstellen, die dann verkauft werden sollen.
Es war ein Tag voller Fröhlichkeit, Musik und Tanz, dieser Tag des 28. Februar 2012. Er zeigte die Realutopie oder den Tagtraum des Ruandas, das wir uns für die nächsten Generationen und schon für die jetzt lebende wünschen. Die GRÜNHELME dankten von diesem Platz aus und im Ruanda TV den deutschen Spendern für all das, was die Menschen und unsere Freunde in Deutschland gegeben hatten, damit dieses großartige Zentrum gebaut werden konnte.