Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat tausende Opfer gefordert. Wir sind tief betroffen und mit unseren Gedanken bei den Verletzten und den Angehörigen der Opfer. Auch die Grünhelme unterstützen nun mit einem ersten Projekt die Versorgung der Überlebenden in Nordwestsyrien.

Von Simon Bethlehem

Bonn, 08. Februar 2023. Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Barada Syrienhilfe e.V., dem Verein Aktion Kleiner Prinz sowie der türkischen Organisation Sam Gülü Derneği starten wir heute ein Versorgungsprojekt für die Betroffenen des Erdbebens in Nordwestsyrien.

So werden wir in den nächsten fünf Tagen für je 2.100 Familien zubereitete Mahlzeiten in den Orten Jindires, Rayo und Afrin zur Verfügung stellen. Insgesamt können wir gemeinsam so für weit mehr als 20.000 Menschen die Lebensmittelversorgung in den nächsten Tagen sichern.

Die Region, in der wir tätig werden, ist eine der am stärksten betroffenen auf syrischer Seite. Noch immer suchen Helfer*innen nach Verschütteten. Neben der Bergung von Überlebenden muss nun die Versorgung der Menschen, die alles verloren haben und bei eisigen Temperaturen im Freien ausharren, höchste Priorität haben. Eben deshalb haben wir uns entschieden, dass zubereitete warme Mahlzeiten in dieser akuten Phase ein wichtiger Beitrag sind.

Zustand unserer Zahnarztmobile noch unklar

Das syrisch-türkische Grenzgebiet liegt uns Grünhelmen schon seit vielen Jahren am Herzen. Seit 2016 sind unsere Zahnarztmobile nördlich von Aleppo im Einsatz und versorgen in mehreren Geflüchtetencamps tausende Patient*innen jedes Jahr. Der Zustand unserer Mobile ist uns derzeit noch unbekannt – unser Partner, die Independent Doctors Association (IDA) mit Sitz in Gaziantep, ist selbst stark vom Erdbeben betroffen.

Daneben haben wir gemeinsam mit der Barada Syrienhilfe e.V. zwischen 2014 und 2016 mehrere Hilfslieferungen für die Opfer des Bürgerkriegs in die Region durchgeführt und die Schule im Geflüchtetencamp Atmeh unterstützt. In dieser Zeit haben wir auch eine Schule für syrische Kinder auf der türkischen Seite der Grenze, in Demirköpru, gebaut, die anschließend von Barada betrieben wurde. Bereits 2012/13 haben wir in der ersten Phase des Bürgerkriegs verschiedene Wiederaufbauprojekte von Grundschulen und einem Krankenhaus im syrischen Tal Rafat und Azaz umgesetzt.

Alle Grenzübergänge öffnen und Hilfe ermöglichen!

Neben dem Erdbeben ist Syrien weiterhin Bürgerkriegsgebiet. Die Region, in der wir nun unterstützen, konnte sich in den letzten Jahren weiter gegen den syrischen Diktator Assad behaupten. Dieser erschwert die Hilfe vor Ort nun massiv, da Assad fordert, alle Hilfe für Syrien müsse über sein Regime laufen. Wir schließen uns der Forderung der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an, alle Grenzübergänge in der Region umgehend zu öffnen und und so internationale humanitäre Hilfe in allen betroffenen Gebieten zu ermöglichen. Die Opfer des Erdbebens dürfen nun nicht noch ein weiteres Mal Opfer von Assads Strategie werden. Es zählt wirklich jede Minute!

Wir danken allen Spender*innen für Ihr Vertrauen und bitten um weitere Unterstützung! Dieses kurzfristige Grünhelme-Projekt soll erst der Auftakt sein.

Unser Spendenkonto:

IBAN: DE62 4306 0967 0001 0700 00
BIC: GENODEM1GLS (GLS Gemeinschaftsbank eG)

Stichwort: Erdbebenhilfe

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