Eröffnung der dritten Gesundheitsstation in Sierra Leone

Im Februar 2023 starteten die Grünhelme mit dem Bau der Gesundheitsstation in Bamboria. Nach erfolgreicher Fertigstellung innerhalb von nur 8 Monaten konnte diese feierlich der Community übergeben werden. 

Die Gesundheitsstation umfasst Nurse-Gebäude, Hauptgebäude, Birthwaiting-Gebäude, Toiletten und Wasserturm

Die Gesundheitsstation umfasst Nurse-Gebäude, Hauptgebäude, Birthwaiting-Gebäude, Toiletten und Wasserturm.

Von Hanno Pinne und Rebekka Gödrich

Bamboria und Umgebung

Bamboria ist ein kleiner Ort im nordöstlichen Sierra Leone und liegt im neu geschaffenen District Falaba. Falaba gehört infrastrukturell zu den am meisten vernachlässigten Gegenden Sierra Leones. Im gesamten District gibt es keine befestigte Straße, keine staatliche Elektrizitätsversorgung und kein fließendes Wasser. Daneben steht auch die soziale Infrastruktur weit hinter der in anderen Landesteilen zurück: Schulen sind baufällig, überfüllt oder nicht vorhanden; Gesundheitszentren oft viele Meilen von den Dörfern entfernt. Vor allem für schwangere Frauen und Kinder sind diese Zentren sehr wichtig, da die Mutter-Kind Sterblichkeit in Sierra Leone immer noch sehr hoch ist. So müssen Frauen kurz vor der Geburt oft noch mehrere Meilen laufen, damit sie in einem Krankenhaus mit der notwendigen Hilfe ihr Kind zur Welt bringen können. In Bamboria selbst leben ca. 350 Menschen, wobei das Dorf ca. 40 Häuser umfasst. Es gibt eine Grundschule, eine Moschee und eine kleine Schmiede, aber keinen kleinen Shop o.ä. Einkaufsmöglichkeiten.

Baustellenfortschritt und Grünhelme-Team

Die Gesundheitsstation in Bamboria entstand in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde des Districts Falaba. Die nächste Station befindet sich in einiger Entfernung. Der Neubau eröffnet der Gemeinde und auch den umliegenden Dörfern die Möglichkeit, dass auch professionelle Krankenpfleger*innen von der Regierung im Dorf stationiert werden. Zur „normalen“ medizinischen Versorgung kommt hier im Besonderen noch die Vorsorge und Durchführung von Geburten. Dafür wurde zusätzlich zum Hauptgebäude noch ein kleines Haus gebaut, in dem werdende Mütter aus den umliegenden Dörfern die Tage bis zur Geburt verbringen können.

Durch den Bau dieser Station wird die medizinische Versorgung in diesem sehr abgelegenen Gebiet verbessert und die Wege im Krankheitsfall erheblich verkürzt. Insgesamt besteht das Projekt aus dem Hauptgebäude, dem „Warte-Haus“ für werdende Mütter, der Unterkunft für die Krankenpfleger*innen, zwei Toilettenanlagen und einem kleinen Wasserturm als Speicher. Die gesamte Gesundheitsstation und auch das Nurse Quarter wurden mit fließend Wasser und auch Elektrizität ausgestattet.

Der Weg in das Dorf ist selbst in der Trockenzeit noch schwerer erreichbar als alle Projekte die bisher realisiert wurden, daher wurde der Bau über die Regenmonate pausiert. Dennoch wurde der gesamte Bau in nur acht Monaten Bauzeit fertiggestellt und übergeben.

Die innere Gebäudegestaltung, hier: Die Mainhall im Hauptgebäude.

Die innere Gebäudegestaltung, hier: Die Mainhall im Hauptgebäude.

Erstes Baby kommt zur Welt

Die zwei Krankenschwestern sind bereits in Bamboria angekommen und freuen sich, denn sie konnten das „Nurse-Gebäude“ beziehen und es sich gemütlich machen. Bei der Eröffnungsfeier fand der District Medical Officer dann lobende Worte für die Community und alle beteiligten Arbeiter*innen. Es wurde verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass die Community die Gesundheitsstation in Anspruch nimmt, auf die Fähigkeiten der Krankenschwestern vertraut und die Gebäude pflegt und schützt.

Bereits einen Tag nach dem Opening gab es dann die erfreuliche Nachricht im Dorf: Das erste Mal kommt ein Baby in der neuen Gesundheitsstation mit Hilfe der Nurses gesund und zufrieden zur Welt! Wir freuen uns, dass der Bau der Gesundheitsstation so gut verlaufen ist und sind gespannt, welche Veränderungen das Gebäude für die Menschen vor Ort bewirken wird.

Die feierliche Eröffnungszeremonie unter einem Schatten spendenden Dach aus Palmzweigen.

Die feierliche Eröffnungszeremonie unter einem Schatten spendenden Dach aus Palmzweigen.

Weitere Geburten

Von der lokalen Bevölkerung wird das Projekt sehr gut angenommen. Zwei Wochen nach Eröffnung haben wir bei einem Besuch erfahren, dass bereits acht Geburten stattfanden. Ein Baby ist leider verstorben, es konnten jedoch sieben gesunde Kinder auf die Welt gebracht werden.

Dankesworte der Grünhelme

Wie viele Hände und Köpfe bei dem Bau eines solchen Gebäudes zusammenwirken, wird meist erst bei genauem Hinsehen klar. Darum wollen wir die Gelegenheit nutzen und allen Beteiligten Danke sagen! Ganz besonders danken wir allen Freiwilligen, die in Bamboria die Baustelle geleitet haben: Katja Müller, Jona Schenk, Gabriel Tippel, Raphael Mair, Rebekka Gödrich und Hanno Pinne. Ein großer Dank geht auch an Grünhelme-Projektleiter Manuel Stein, genauso wie an Dr. Daniel Lavali und der Community von Bamboria. Nicht zu vergessen sind auch die vielen Grünhelme, die in Deutschland viele Stunden ehrenamtlich investieren, sei es bei der Auswahl der Freiwilligen, bei der Gebäude-Konzeption bis hin zur allgemeinen Organisation. Außerdem geht der Dank natürlich an alle Arbeiter die Tag für Tag ihr Bestes gegeben haben und so die schnelle Bauzeit ermöglicht haben und ein Ergebnis das sich sehen lässt. Last but not least danken wir unseren treuen Spenderinnen und Spendern, die mit ihrer Unterstützung diese neue Gesundheitsstation ermöglicht haben!

Das Grünhelme-Baustellenteam

Das Grünhelme-Baustellenteam.

Hintergrund: Sierra Leone

Das westafrikanische Land mit rund 8.1 Millionen Einwohnern liegt auf Rang 181 von 191 beim „Human Development Index“ der Vereinten Nationen. Nach dem Bürgerkrieg (1991-2002) und der Ebola-Epidemie (2014-2016) mit rund 4000 Todesopfern erschütterte Covid-19 das Land. Seit dem Ukraine-Krieg leidet die Bevölkerung unter der hohen Inflation. Unsauberes Trinkwasser, schlechte Bildungschancen und fehlende Gesundheitsversorgung sind Gründe für die Lebenserwartung von nur 60 Jahren. Es fehlt an Ärzt*innen und anderem medizinischen Personal, Medikamenten, Ausrüstung und Gebäude-Infrastruktur.
Die Grünhelme sind seit 2018 in Sierra Leone aktiv. Unsere Projekte fokussieren sich bewusst auf den ländlichen Raum, da dieser noch stärker von Armut geprägt ist. Bisher sind vier Schulen und drei Gesundheitsstationen entstanden. Außerdem hat der Bau einer weiteren Schule bereits begonnen.

Weitere Projekte in Sierra Leone

2024-02-22T20:05:50+01:00

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